Klausenbergspitz
Geologischer und botanischer Schaugarten
Lage und Entstehung
Als “Klausenbergspitz” wird die Fläche zwischen dem Straßenzug Kellergase und dem Straßenzug Klausenberg bezeichnet. Ursprünglich war die gesamte Fläche mit Föhrenbäumen bepflanzt. Diese wurden 2019 aufgrund der Schräglage der Bäume und der Gefahr bei Sturm teilweise gerodet. Einige Föhrenbäume der ursprünglichen Bepflanzung sind noch vor dem südlichen Anrainerobjekt vorhanden. Anzumerken ist, dass die Föhrenbäume keine regionale Pflanzenart darstellen.
Die nach der Rodung freigewordene Fläche wurde 2020 durch das Anordnen eines mächtigen Steines mit dem bei Nacht beleuchteten Wappen von Jois sowie neuen Pflanzen neugestaltet.
Folgende regionale Baumpflanzungen sind durch die Aktion “Wurzeln schlagen in Jois” vorhanden:
Trompetenbaum
Zierkirsche
Zierapfel
Linde
Ahorn
Die Aktion “Wurzeln schlagen in Jois” wurde zur Finanzierung eines grüneren Jois ins Leben gerufen. Durch die Spende von € 100,- kann jedermann/jedefrau einen Baum sowie eine Plakette mit der Widmungsinschrift erwerben. Die Pflanz- und Pflegearbeiten des Baumes werden von den Mitarbeitern der Marktgemeinde Jois durchgeführt.
Die Böschungsflächen wurden zur Hangsicherung und Vermeidung von Auswaschungen mit niedrig wachsenden Pflanzen, welche im Jahreskreis unterschiedliche Blattfärbungen und Blühweisen zeigen, bepflanzt.
Zur Veranschaulichung der geologischen und baukulturellen Geschichte wurden drei typische Gesteinsformen, welche in der Vergangenheit in den Steinbrüchen am Joiser Hotter abgebaut wurden, in der Fläche situiert. Folgende typische Steine sind anzutreffen:
Margarethener Sandstein
Altenburger Granitstein
Mannersdorfer Sandstein
In Jois wurde hauptsächlich der Kalksandstein des Leithagebirges, welcher dem Mannersdorfer Sandstein zuzurechnen ist, für außenliegende Bauteile verwendet.
Als Beispiele sind hier anzuführen: Gruftdeckel vor der Pfarrkirche – siehe dazu Station Nr. 2 sowie das Eingangsportal der Friedhofskapelle – siehe dazu Station Nr. 4 bzw. Bildergalerie rechts.
Der weichere, reine Sandstein, welcher ebenfalls abgebaut wurde, wurde hauptsächlich für “untergeordnete” bzw. innenliegende Bauteile verwendet. Die historischen Wohnhäuser, Kellergebäude, Flurdenkmale und natürlich die Pfarrkirche samt der Friedhofseinfriedungswand sind aus dieser Gesteinsart errichtet.
Als Beispiele sind hier anzuführen: Fensterrahmungen der Friedhofskapelle – siehe dazu Station Nr. 4 bzw. Kellerportale sowie nachfolgende Bilder:
Zu erwähnen ist, dass Steintransporte von den Joiser Steinbrüchen zu den Baustellen der Wiener Ringstraße historisch belegt sind.
Da Granitstein viel schwerer zu bearbeiten ist und gleichzeitig durch die große Distanz zum heutigen Bad Deutsch-Altenburg kostenintensiv war, wurde diese Gesteinsart nur für hoch beanspruchte Bauteile wie Mühlräder, Mörser, etc. verwendet.
Rätselrally:
Welche Straßenzüge begrenzen den “Klausenbergspitz”?
Wann wurde diese Fläche umgestaltet?
Wieviele bzw. welche Baumarten wurden gepflanzt?
Wieviele bzw. welche Gesteinsarten sind ausgestellt?
Lentschkreuz
Spätgotische Lichtsäule weist den Weg
Die Bezeichnung als Lentschkreuz bezieht sich auf den Namen der ehemaligen Besitzerfamilie des benachbarten Hauses. In der so genannten Walter-Karte von 1754/56 ist es als Weiss Kreuz eingetragen. Auf einem quadratischen Schaft sitzt ein nach zwei Seiten geöffneter Tabernakel mit Kleeblattbögen. Den oberen Abschluss bildet eine steinerne Kegelstumpfpyramide mit Kreuzaufsatz.
In das Tabernakelgehäuse stellte man früher eine Lichtquelle, um den Wanderern und Fuhrleuten in der Dunkelheit eine Orientierungshilfe zu geben. Lichtsäulen wie diese wurden daher gerne am Rand einer Ortschaft aufgestellt. In Jois markierte das Weiss Kreuz einst den östlichen Zugang zum Dorf. Die im Inneren befindliche Maria Immaculata-Statue aus dem 18. Jahrhundert ersetzt heute dieses ursprüngliche Licht.
Urbanihof – Statue
Der hl. Urban als Patron des Hauses
Der Urbanihof in der Neusiedlergasse liegt am südöstlichen Ortseingang von Jois, von wo der ursprüngliche Weg Richtung Neusiedl am See führte. Das Haus ist als ein unterkellerter, ebenerdiger Bau mit Schopfwalmdach in abgewinkelter Bauweise errichtet. Im Giebelfeld befindet sich eine Wappenkartusche mit der Jahreszahl 1882. Die Toreinfahrt wurde laut dem Datum auf dem Keilstein hundert Jahre später – 1982 – als Rundbogen ausgeführt.
Das Haus hatte seit 1883 einige Vorbesitzer wie die Familie Glanz (Franz und Maria), Familie Schuber (Josef und Katharin) und Michael Auer (entnommen aus dem Häuserbuch Jois, Wachsen einer Gemeinde von Msgr. Dr. Franz Hillinger, Jois 2013).
Warum wurde der Hof nach dem hl. Urban benannt?
Namensgebend für das Gebäude ist der hl. Urban, der Schutzpatron der Weinberge, des Weines und der Winzer. Josef Sifkovits war, trotz unterschiedlicher Schreibweise der Nachnamen, der Onkel von Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics. Er war Besitzer des Hauses von 1980 bis 2019. Von Beruf war er Weinhändler und hatte somit nicht nur einen guten Bezug zu Winzer und Wein, er holte sich zum Schutz den hl. Urban ins Haus. Einen würdigen Platz fand die Statue in der Nische der Hausfassade. Das gab dem Haus den Namen „Urbanihof“, der auch auf die Fassade geschrieben wurde. Die Statue ist signiert mit den Initialen des Bildhauers CA und kam im Zuge des Umbaus im Jahr 1982 hierher. Leider sind weder der Bildhauer der Statue noch das Jahr ihrer Entstehung bekannt.
Wer war der hl. Urban?
Ein namensgebender Urban war im 5. Jahrhundert der vermutlich sechste Bischof von Langres in Frankreich. Der Sage nach versteckte sich dieser vor Verfolgern hinter einem Weinstock, weshalb er seither als Schutzpatron des Weines, der Winzer und Weingärten verehrt wird. Ihn bitten die Winzer um eine gute Ernte und um gutes Wetter. Der Gedenktag des hl. Urban wird unterschiedlich gefeiert, am 23. Januar, dem vermuteten Todestag, in Langres auch erst am 2. April bzw. offiziell am 3. April. Der Heilige wird sehr oft mit Reben oder Trauben dargestellt.
Häufig wird die Überlieferung auch mit Papst Urban I. verwechselt bzw. inhaltlich vermischt. Da dessen Gedenktag am 25. Mai (früher 19. Mai) mit der Weinblüte zusammenfällt, nahm man fälschlicherweise an, dass er der Schutzpatron der Winzer sei.
Für den „Urban“ gibt es jede Menge Wetterregeln, die sich in erster Linie auf den 25. Mai beziehen.
Bei Sonnenschein am Urbanstag, gedeiht der Wein nach alter Sag.
Wie Urbanus das Wetter hat, so findet‘s in der Lese statt.
Wenn Urban kein schönes Wetter hält, das Weinfass in die Pfütze fällt.
Bei dieser Statue sind die Attribute des hl. Urban gut erkennbar. In der rechten Hand hält er eine Weintraube und in der linken den Bischhofsstab.
Kreisverkehr B50
Warum wurde der Kreisverkehr umgestaltet?
Im Zuge der Betriebsansiedelungen im nördlich der Bundesstraße 50 gelegenen Gewerbegebiet wurde von Seiten der burgenländischen Landesstraßenverwaltung die Errichtung eines Kreisverkehrs vorgegeben. Die vorhandene natürliche Grünfläche auf der Anschüttung im Kreisverkehr entwickelte sich aufgrund der exponierten Lage nur träge und bot bei trockener Witterung kein optisch ansprechendes Erscheinungsbild für die Ortseinfahrt.
Vor den Bauarbeiten von 2017 zeigte sich der Kreisverkehr in nachstehendem Zustand
Der chronologische Ablauf zur Neugestaltung:
In der Gemeinderatsitzung vom 30.10.2017 wurde die Gründung einer Arbeitsgruppe zu einem Ideenfindungs-Wettbewerb beschlossen.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe waren:
BGM Johann Steurer, Markus Kopfberger, Ronald Kiss, Christian Lentsch und DI(FH) Alexander Hasenhündl – ÖVP
Ing. Vbgm. Alfred Dobler – SPÖ
Ingrid Fischbach – GfJ
Georg Pasler – Weinbauverein Jois
Gerlinde Schmid – Tourismusverein Jois
Die erste Arbeitsgruppensitzung fand am 30.11.2017 statt. Dabei wurden die Parameter der Wettbewerbsgrundlagen und der Entscheidungsfindung vereinbart.
Die Wettbewerbsunterlagen wurden mit 31.01.2018 veröffentlicht bzw. wurde das Wettbewerbsende mit 20.04.2018 festgelegt. Das Preisgeld für das Siegerprojekt wurde mit € 500,- (brutto) ausgelobt.
Insgesamt wurden 25 Projekte eingereicht. Eine Vorentscheidung der Arbeitsgruppe zur Reduktion auf 10 realisierbare Gestaltungsvorschläge fand am 25.04.2018 statt. Die 10 besten Projekte wurden am 06.05.2018 im Zuge des „Tag der Feuerwehr“ im Feuerwehrhaus öffentlich ausgestellt. Die Bevölkerung konnte mittels Stimmzettel aus diesen Projekten den Favoriten küren.
Am 16.05.2018 fand die finale Jurysitzung statt. Das realisierte Projekt wurde durch einen Gemeinderatsbeschluss, zum Siegerprojekt erhoben. Die Planung und Ausschreibung der erforderlichen Leistungen wurden durch das ortsansässige Büro Dipl.-HTL-Ing. BM Franz Sattler erstellt, dessen Mitarbeiter Herr Ing. BM Daniel Knabl, der Gewinner des Ideenwettbewerbes, ist.
In der Gemeinderatsitzung vom 30.01.2019 wurden die Auftragsvergaben an die ausführenden Firmen beschlossen. Die bauliche Umsetzung erfolgte im Frühjahr 2019. Am 25.05.2019 fand im Zuge der Fahrzeugweihe des neuen TLF – Tanklöschfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Jois die Einweihung der Kreisverkehrsgestaltung statt.
In der Weihnachtszeit stimmt der beleuchtete Schriftzug an der Ortseinfahrt auf das Weihnachtsfest ein.
An der Informationstafel in der Oberen Hauptstraße vor Ort sind folgende Texte vorhanden:
Rätselrally:
Wann wurde die Gestaltung des Kreisverkehrs realisiert?
Welche Idee bzw. Symbolik steht hinter der Gestaltung?
Feuerwehrhaus
Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr
Warum war ein Neubau erforderlich?
Im alten Feuerwehrhaus am Dorfplatz – siehe Station Nr. 15 – waren die Platzverhältnisse für die Mannschaft und auch die Gerätschaft sowie den Fuhrpark sehr beengt. Um einen zeitgemäßen Feuerwehrbetrieb zu ermöglichen wurde ein Neubau auf der Ried Spiegelhöhe vom Gemeinderat beschlossen. Der Neubau befindet sich an der Stelle des ehemaligen „Zigeunerlagers“ – siehe Station Nr. 40.
Der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus und die Wohnanlage der OSG (Oberwarter Siedlungsgenossenschaft) fand am 19. April 2014 statt. Das neue Feuerwehrhaus konnte bereits am 20. April 2015 von der Freiwilligen Feuerwehr Jois in Betrieb genommen werden.
Eröffnung und Segnung des Gebäudes
Anlässlich der offiziellen Eröffnung wurde vom 22. bis 24. Mai 2015 ein dreitägiges Fest veranstaltet. Unter den zahlreichen Ehrengästen fanden sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Abordnungen der Nachbarwehren ein. Auch die Ortsbevölkerung nahm an den Feierlichkeiten zahlreich teil.
Am Sonntag, den 24. Mai 2015 fand im Rahmen eines Festaktes mit Feldmesse die Segnung des Gebäudes durch Ortspfarrer Dipl.Päd. Karl Opelka statt. Anschließend erfolgte die Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Leo Steinwandtner an den Feuerwehrkommandant OBI Günter Weber.
Mehr Infos und Fotos siehe https://www.ff-jois.at/news/segnung-und-fest/
Historischer „Spritzenwagen“ und Ausrüstungsvitrine im Eingangsbereich
Im Eingangsbereich befindet sich der historische “Spritzenwagen” mit Handdruckpumpe: das erste Fahrzeug der FF Jois, welches unmittelbar nach ihrer Gründung im Jahre 1905 von der Gemeinde angeschafft wurde. Der „Spritzenwagen“ wurde von der Firma Sternberg & Kalman in Budapest hergestellt. Aufgrund des Herstellungsortes war es naheliegend, dass dieses Gerät vor der Auslieferung von der Budapester Feuerwehr ausprobiert wurde. Danach wurde der „Spritzenwagen“ von der Neusiedler Feuerwehr getestet. Der Kaufpreis betrug 1.818 Kronen und 19 Heller.
Für eine Ausfahrt mussten ehemals ein bis zwei Pferde eingespannt werden. Dafür wurde ein Bereitschaftsdienst eingerichtet – Bauern mussten abwechselnd ihre Pferde zu Hause bereitstellen und durften in dieser Zeit nicht aufs Feld ausfahren.
Funktionsweise:
In der Wagenmitte ist eine flüssigkeitsdichte Wanne mit einem Fassungsvermögen von 200 Liter und einer integrierten Doppelkolbenpumpe. Hier muss vorweg Wasser eingefüllt werden. Durch die Betätigung des Wiegehebels an beiden Enden von je zwei Mann kann die Doppelkolbenpumpe betrieben werden. Von vier kräftigen Männern kann eine Spritzenwurfweite des Wasserstrahls von ca. 35 m erreicht werden.
In der Nähe von Hausbrunnen oder Gewässern konnte die seitliche Ansaugvorrichtung mit Saugschläuchen versehen und zum Ansaugen des Löschwassers verwendet werden. Bei größeren Distanzen zu Löschwasserreserven musste das Löschwasser mittels Kübel händisch zum Wagen transportiert und in die Wanne geleert werden um den Spritzenbetrieb zu gewährleisten. Anhand des folgenden Fotos ist der Betrieb veranschaulicht.
Erst später wurde dann ein „modernerer“ Pferdewagen mit 2-Takt-Motorspritze angeschafft. Im Juni 1957 wurde zusätzlich ein neuer Traktoranhänger von der Firma Brantner, Laa a.d. Thaya mit 9 Sitzplätzen und einer TS (Tragkraftspritze) gekauft.
Nun wurde der alte Spritzenwage nicht mehr verwendet, verblieb aber weiter im Feuerwehrhaus. Erst 1967, als das neue Auto Ford Transit angeschafft wurde, kam der Spritzenwagen aus Platzgründen ins Ortsmuseum der Gemeinde Jois.
Im Laufe der Jahre wurden die Räder vom Holzwurm befallen und drohten zu brechen. Um die Kutsche weiter zu erhalten, beschloss das Kommando der FF-Jois im Jahr 2008 daher, die Räder fachgerecht von der Firma Staudner, Wagnerei und Kutschenbau in Wien restaurieren zu lassen. Weitere Reparaturen sowie das notwendige Lackieren wurden laufend durch Kameraden der Feuerwehr durchgeführt.
Nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses 2015 wurde der Wagen vom Museum ins neue Feuerwehrhaus übersiedelt und ist seither im Stiegenhaus beim Haupteingang ausgestellt.
Beim alljährlichen Gartenfestumzug wird der Spritzenwagen – gezogen von einem Oldtimer-Traktor – im Umzugskorso mitgeführt. Feuerwehrmänner in historischer Uniform bedienen die noch voll funktionsfähige Handdruckspritze zur Belustigung und Abkühlung der Zuschauer.
Lange Zeit war dieser Wagen noch von Pferden gezogen worden.
Siehe auch Haus Nr. 15 altes Feuerwehrhaus
Darüber hinaus befindet sich im Eingangsbereich eine Vitrine mit historischen Gegenständen der Ausrüstung der FF Jois wie Helme aus Leder, Hacken, einer Lampe, einem Horn, Verteiler, Strahlrohre, etc.
Fahrzeughalle
In der Fahrzeughalle mit vier Toren sind derzeit fünf Fahrzeuge und ein mittlerweile historischer aber noch voll funktionsfähiger Einachsanhänger mit Motorspritze und kompletter Ausrüstung untergebracht. In der Halle hinter den Fahrzeugen befinden sich die Räume für den Atemschutzwart und den Funkwart sowie eine Werkstatt, ein Lagerraum und eine Küche, welche bei diversen Festen benützt wird. Über diesen Räumen befindet sich eine Galerie wo diverse sperrige Ausrüstungsgegenstände gelagert werden.
Im Bild oben sieht man das neue Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100, das Mannschaftsfahrzeug Mercedes MB, den Oldtimer Ford Transit und das alte Tanklöschfahrzeug TLF 1000. Das LF (Löschfahrzeug) links im Bild wird verdeckt durch das neue TLF-A.
Im Vordergrund das LF (Löschfahrzeug), dahinter das neue Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100 und ganz im Hintergrund das alte Tanklöschfahrzeug TLF 1000.
Einsatzfahrzeuge der FF Jois
Hier erfolgt eine Auflistung des aktuellen Fahrzeugstandes mit einer kurzen technischen Beschreibung.
MTF – Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug
Dieses Fahrzeug wurde bereits 1990 angeschafft und wird bei Einsätzen als sogenanntes Ersterkundungs- und Einsatzleitfahrzeug eingesetzt. Mit diesem Fahrzeug fährt der Einsatzleiter als erster aus, damit dieser die Lage vor Ort erkunden und die danach eintreffenden Einsatzkräfte gezielt anweisen kann.
Das Fahrzeug ist mittlerweile in die Jahre gekommen und wurde durch einen neue bestellten Mercedes Sprinter, welcher am 29. März 2022 geliefert wurde, ersetzt.
Der MTF aus dem Jahr 1990 wurde im Mai 2022 ausgemustert.
Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100
Das Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100 – Tanklöschfahrzeug mit Allrad und 2000 Liter Wassertank sowie 100 Liter zumischbares Schaummittel.
Aufbau
Firma Rosenbauer auf Basis eines MAN-Fahrgestells mit 290 PS und 12-Gang Automatik, Ges.Gewicht 14 Tonnen.
Ausrüstung
2000 Liter Wassertank, 100 Liter zumischbares Schaummittel
Pumpenleistung 3000 l/min. bei 10 bar, 400 l/min. bei 40 bar
Schnellangriffseinrichtung mit 80 m Hochdruck-Schlauch im Heck
Schnellangriffseinrichtung mit 50 m C-Schlauch
3 Atemschutzgeräte mit Reserveflaschen
Hydraulischer Rettungssatz (Bergeschere, Spreitzer, Hydr. Zylinder, etc.)
Notstromaggregat 14 kWh
Lichtmast mit 8 x 52 W LED-Scheinwerfer (4000 Lumen), drehbar 180 Grad, Funkferngesteuert, Ausfahrhöhe 2,9 m
Nahumfeldbeleuchtung rund ums Fahrzeug
Seilwinde 5 to, Seillänge 65 m
Die Fahrzeugsegnung fand im Rahmen eines dreitägigen Festes am 25. Mai 2019 durch Ortspfarrer Dipl.Päd. Karl Opelka statt.
LF-B – Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung
Das Löschfahrzeug – ein Mercedes wurde nach den Vorgaben der FF Jois von der Firma Lohr als LF-B (Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung) aufgebaut.
Die Fahrzeugsegnung fand am 3. Mai 1998 durch Ortspfarrer Mag. Dr. Peter Okeke beim „alten Feuerwehrhaus“ – siehe Station Nr. 15 – statt.
Dank der Ausstattung mit einer TS (Tragkraftspritze) von Rosenbauer mit einer Leistung von 1.200 l/min, drei Atemschutzgeräten mit Reserveflaschen, einem Notstromaggregat, einem ausfahrbaren Lichtmast, einem Hydraulischen Rettungsgerät, etc. war man seither auch für Technische Einsätze wie Autounfälle, etc. bestens gerüstet.
Nach Anschaffung des neuen Tanklöschfahrzeuges 2019 wurde der Hydraulische Rettungssatz ins neue Fahrzeug übernommen – daher die derzeitige Bezeichnung LF (Löschfahrzeug).
Tanklöschfahrzeug TLF-1000
Das Tanklöschfahrzeug Mercedes hat zwar die Bezeichnung TLF-1000, wurde aber auf Wunsch der FF Jois von der Firma Rosenbauer mit einem 1.800 Liter fassenden Wassertank ausgestattet. Die Anschaffung eines größeren Fahrzeuges war bereits 1986 in Betracht gezogen worden, dieses hätte aber unmöglich im alten Feuerwehrhaus untergebracht werden können.
Siehe dazu auch Umbauarbeiten im Alten Feuerwehrhaus – siehe Station Nr. 15 (Verlinkung)
Am 15. Mai 1987 wurde das Fahrzeug beim „Tag der Feuerwehr“ der Bevölkerung von Jois erstmals vorgestellt. Am 16. Juli 1987 erfolgte die Fahrzeugsegnung im Rahmen eines Festaktes durch Ortspfarrer Alexander Nagy.
Auch wenn das Fahrzeug mittlerweile in die Jahre gekommen ist, erfüllt es bis jetzt zuverlässig seine Dienste. Solange es noch funktionsfähig ist und keine größeren Reparaturen anfallen, bleibt es weiter bei der FF Jois im Einsatz.
Tragkraftspritzen-Anhänger TS-A
Der Anhänger ist für einen Löschangriff vollständig ausgerüstet. Unterhalb der Plane befindest sich unsere alte Tragkraftspritze von Rosenbauer Baujahr 1960 mit einer Leistung von 900 l/min. Das Gerät wird vorwiegend bei Übungen und bei Überschwemmungen eingesetzt.
Oldtimer – Ford Transit
Das erste motorisierte Feuerwehrauto der FF Jois ein Ford Transit aufgebaut von der Firma Rosenbauer wurde bereits ein Jahr nach Errichtung des alten Feuerwehrhauses am 23. Juni 1967 in Betrieb genommen.
Das Löschfahrzeug ist für neun Personen zugelassen und ausgestattet mit einer Vorbaupumpe mit einer Leistung von 1.200 l/min. Im Laderaum waren ursprünglich drei Schlauchhaspeln mit je drei B-Schläuchen auf einem ausziehbaren Schlitten montiert. Weiters befanden sich drei Atemschutzgeräte mit Reserveflaschen im Mannschaftsraum. Insgesamt waren ca. 300 m B-Schläuche und ca. 150 m C-Schläuche sowie diverse Ausrüstung an Bord.
Nach dem TLF-1000 aus 1987 und dem MTF aus 1990 wurde 1998 ein weiteres Fahrzeug, ein Mercedes LF-B (Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung), angeschafft. Mit diesen drei Fahrzeugen war der im alten Feuerwehrhaus zur Verfügung gestandene Platz ausgefüllt.
Der Ford Transit wurde daher ausgemustert und samt Ausrüstung an die Feuerwehr unserer Partnergemeinde in Levél (Ungarn) um einen symbolischen Schilling übergeben. Nach 17 Jahren Dienst bei der Feuerwehr von Levél wurde der Transit am 23. August 2015 wieder in seine Heimat nach Jois geholt (diesmal um einen symbolischen Euro).
Die anschließende Restaurierung erfolgte in Eigenregie durch Kameraden der FF Jois. Unzählige Arbeitsstunden mussten aufgewendet werden, weil unter anderem auch die originale Vorbaupumpe samt Aufbau nicht mehr vorhanden war. Das Fahrzeug ist jetzt als Oldtimer angemeldet, dient gelegentlich als Mannschaftstransporter und wird auch bei diversen Festen ausgefahren und ausgestellt.
Fuhrpark der FF-Jois vor der Anschaffung des neuen TLF
Der Fuhrpark zum Zeitpunkt vor der Anschaffung des TLF bestand aus folgenden Fahrzeugen:
Tanklöschfahrzeug TLF-1000
LF-B – Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung
MTF – Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug (im Mai 2022 ausgemustert)
Oldtimer Ford Transit
Motorzille mit Anhänger
Die Motorzille ist für Katastropheneinsätze rund um den Neusiedlersee sowie für kleinere Einsätze im Joiser Hafen vorgesehen. Sonstige Einsätze werden durch die Wasserstützpunkt-Wehr Neusiedl am See abgedeckt. Die Zille hat eine Länge von ca. 5 Metern, einen 20 PS Außenbordmotor und befindet sich auf einem Anhänger. Durch den Aluminiumrumpf und den unten angebrachten Kufen können auch Einsätze am zugefrorenen See bzw. Hafen bewältigt werden.
Die Zille ist Eigentum des Landesfeuerwehrkommandos Burgenland und wurde am 12. Juli 2021 leihweise an die FF Jois übergeben. Die laufend anfallenden Wartungsarbeiten übernimmt das Landesfeuerwehrkommando Burgenland.
Im Regionalmedium „Bezirksblätter Burgenland“ vom 21./22. Juli 2021 wurde nachstehender Artikel publiziert.
Fuhrparkerweiterung / Neuanschaffung 2022
Da das MTF, Baujahr 1990 als Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug mittlerweile in die Jahre gekommen ist, und wurde 2021 aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses ein neues Kommandofahrzeug bestellt.
KDOFA – Kommando-Fahrzeug bzw. Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug
Dieses Fahrzeug wird bei Einsätzen als sogenanntes Ersterkundungs- und Einsatzleitfahrzeug eingesetzt. Mit diesem Fahrzeug fährt der Einsatzleiter als erster aus, damit dieser die Lage vor Ort erkunden kann und die danach eintreffenden Einsatzkräfte gezielt anweisen kann.
Weiters wird dieses Fahrzeug auch als Mannschaftstransporter eingesetzt. Standardmäßig mit acht Sitzen ausgestattet, kann es ohne großen Aufwand durch Entfernen einiger Ausrüstung (Laden) im Heck, mit zwei weiteren Sitzen ergänzt und als 10-Sitzer verwendet werden.
Der Mercedes Sprinter hat 140 kW (190 PS), Allradantrieb und ein 7-Gang Automatikgetriebe. Die Ausrüstung mit einer Verkehrsleiteinrichtung, Warn- und Absperrmaterial, Feuerlöscher, Erste-Hilfe- und Verkehrsunfall-Koffer, Schwimmwesten, Rettungsring, Teleskopleiter, Schanzwerkzeug, etc. ermöglichen uns rasche Hilfeleistung und effektive erste Maßnahmen bei diversen Einsätzen.
Mit 7.Aprill 2022 wurde das KDOFA offiziell in Dienst gestellt.
Die Fahrzeugsegnung fand im Rahmen eines dreitägigen Festes am 21. Mai 2022 durch Ortspfarrer Dipl.Päd. Karl Opelka statt.
Welche Räume gibt es im neuen Feuerwehrhaus?Nachstehende Beschreibung und Fotos geben einen Überblick über die vorhandenen Räume im Feuerwehrhaus.
Umkleideräume
Für jedes aktive Feuerwehrmitglied steht ein Spind für die Einsatzbekleidung zur Verfügung. Für die Frauen gibt es einen getrennten Raum.
Küche im Erdgeschoss
Diese Küche dient der Versorgung der Mannschaft vor und nach den Einsätzen sowie zur Speisenzubereitung bei den diversen Veranstaltungen.
Schulungsraum im Obergeschoss
Dieser Raum dient zur Weiterbildung der Feuerwehrkameraden, vor allem in den Wintermonaten.
Das Können und die Verdienste der Kameraden bei den Feuerwehr-Wettkämpfen ist anhand der zahlreichen ausgestellten Pokale sichtbar.
Büro/Einsatzleitstelle im Obergeschoss
Von der Leitstelle aus werden Einsätze im Gemeindegebiet koordiniert sowie der Kontakt zur LSZ – Landessicherheitszentrale hergestellt.
Mannschaft
Die historischen Mannschaftsfotos sind beim „alten Feuerwehrhaus“ – siehe Station Nr. 15 – abrufbar.
Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Jois seit der Gründung
Die Portraits der Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Jois befinden sich beim Stiegenaufgang in das Obergeschoss.
Folgende Personen sind bekannt:
Josef Hoffmann 1905 – 1913
Jakob Kiss 1913 – 1922
Martin Steidl 1922 – 1930
Josef Pfeller 1930 – 1933
Martin Steidl 1933 – 1952
Josef Frittum 1952 – 1955
Martin Steidl 1955 – 1961
Georg Hoffmann 1961 – 1971
Leopold Wetschka 1971 – 1994
Ing. Franz Niessl 1994 – 2007
Günter Weber 2007 – 2017
Richard Hasenhündl seit 01.04.2017
Weitere Informationen
Weitere Informationen können der Festschrift anlässlich der Feier „100 Jahre FF-Jois“ aus 2005 sowie der Homepage der Feuerwehr unter www.ff-jois.at und unter Feuerwehr Jois – Startseite | Facebook entnommen werden.
Infos siehe auch Nr. 15 altes FW-Haus
Im Museum Jois sind im Raum Feuerwehrzeit Exponate von Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr aus der Vergangenheit, sowie Geräte und Hilfsmittel zur Brandbekämpfung ausgestellt. Ebenso ist eine Fotodokumentation zu sehen, die Einblicke in das Wirken und die Hilfsleistungen der Feuerwehr Jois veranschaulicht. Siehe auch Nr. 20 Ortsmuseum Jois
Rätselrally:
Wann wurde das Feuerwehrhaus errichtet?
Wo war die Feuerwehr zuvor stationiert?
Welchen Fahrzeugstand hat die FF Jois derzeit?
Wann hatte die FF Jois das 100-jährige Gründungsjubiläum?
Welche historischen Geräte besitzt die FF Jois?
Wie funktioniert der historische „Spritzenwagen“
Was war für die Funktion des „Spritzenwagens“ erforderlich?
Welche Räume gibt es im Feuerwehrhaus?
“Zigeunerlager” – Gedenkstein
Ein fester Standort für ein fahrendes Volk
Warum wurde der Gedenkstein errichtet?
Der Gedenkstein an diesem historischen Siedlungsplatz der „Zigeuner“, umgangssprachlich auch „Zigeunerlager“ genannt, wurde auf Initiative von Msgr. Dr. Franz Hillinger errichtet. Gemeinsam mit der Marktgemeinde Jois wurde im Zuge des Neubaus des Feuerwehrhauses dieser Stein gesetzt. Er soll an die damit verbundenen Ereignisse erinnern und gleichzeitig eine Mahnung sein.
Wer waren die „Zigeuner“?
Heute ist der Begriff „Zigeuner“ verpönt bzw. hat einen diskriminierenden, abwertenden Beigeschmack und gilt als Schimpfwort. Man spricht heute nur von Roma und Sinti. Im weiterführenden Text wird dieses Wort aber als zeithistorischer Begriff ohne jegliche Diskriminierungsabsicht verwendet.
Die folgende Textpassage ist aus dem Buch „Hexen, Tod und Teufel“, 2015, von Msgr. Dr. Franz Hillinger – Seite 94 entnommen:
„Das Herkunftsland der Zigeuner ist nicht bekannt. Die meisten Forscher nehmen an, dass sie aus Indien abstammen. Die erste urkundliche Erwähnung von Zigeunern im Gebiet des heutigen Burgenlandes stammt aus dem Jahr 1389. Größere Gruppen dieser Volksgruppe dürften erst ab dem 16. Jahrhundert aus Zentralungarn in unsere Gegend gekommen sein.
Die Aufnahme der Zigeuner war sehr unterschiedlich. Manche Herrschaften nahmen sie auf und stellten den einzelnen Sippen Schutzbriefe aus. Vielfach wurden sie jedoch abgewiesen und vertrieben.
Die Zigeuner waren bei den Heeren der Türkenabwehr gerne gesehen als Waffenschmiede und Musikanten. Mit der Vertreibung der Türken verloren sie ihre wirtschaftlichen Grundlagen. In dieser für sie bedrohlichen Situation nahmen Diebstähle und Plünderungen der Zigeuner zu. Die Habsburger versuchten mit Patenten und einer restriktiven Politik „der Bedrohung durch herumziehende Zigeuner“ zu begegnen.
Einen ersten Höhepunkt der Verfolgungspolitik wurde im Jahre 1720 erreicht, als Karl VI. „die Zigeuner und jegliches liederliche Gesindel in Österreich“ ausrotten wollte.
In der Regierungszeit Maria Theresias kam es zu einer grundlegenden Änderung in der Behandlung der Zigeuner. Man versuchte sie mittels strenger Zwangsmaßnahmen in die Gesellschaft zu integrieren. Die zwischen 1758 und 1773 erlassenen Verordnungen zwangen die Zigeuner, ihre alte Lebensweise aufzugeben und sich niederzulassen. So erging 1762 im Komitat Wieselburg an alle Dörfer eine „Zigeunerordnung“, worin die Bettelei, das Vagabundieren und ihre Sprache verboten waren und sie zur Arbeit und Ansiedlung verpflichtet wurden. Das Konfiszieren der Pferde und der Wagen sollte sie am Herumziehen hindern. Das Verlassen der Dörfer war nur mit der Erlaubnis des Dorfrichters gestattet. Außerdem wurde 1773 zur “Zivilisation“ und „Domicilierung“ eine Verordnung erlassen, die besagte, dass den Zigeunern die Kinder weggenommen werden sollten und diese christlichen Familien in anderen Komitaten zur Erziehung übergeben werden sollten. Zudem wurde den Zigeunern die Heirat untereinander verboten und Mischehen gefördert.
Diese verschiedenen Verordnungen sollten die herumziehenden Zigeuner sesshaft machen und in die Dorfgemeinschaft integrieren. Doch der angeborene Wandertrieb und die andere Lebensart der Zigeuner war stärker.
Es wurde auch versucht, sämtliche Zigeuner zu erfassen, was bei einem herumziehenden Volk ja nicht ganz einfach ist. Den Konskriptionslisten zufolge lebten Ende des 18. Jahrhunderts etwa 450 – 500 Zigeuner im heutigen Burgenland. Nach einer Konskriptionsliste des Komitates Wieselburg aus dem Jahre 1762 lebten damals im heutigen Bezirk Neusiedl am See wenige Zigeuner in Wallern, Pamhagen und in Gattendorf.“
Von den Anfängen der „Zigeuner“ in Jois bis 1938
Vermutlich machten die durchziehenden „Zigeuner“ bereits ab dem 18. Jahrhundert in Jois Station. Ab dem frühen 20. Jahrhundert haben sich einige Familien auf dem Platz der Ried „Spiegelhöhe“ zwischen den letzten Häusern der Oberen Hauptstraße und der Hottergrenze zu Neusiedl am See länger aufgehalten. In den Matrikelbüchern der Pfarre und der Gemeinde scheint die Bezeichnung „Zigeunerlager“ vielfach auf. Im Jahre 1930 standen an diesem Lagerplatz sechs Hütten, vier Jahre später waren es bereits zwölf.
Im Buch von Msgr. Dr. Franz Hillinger „Hexen, Tod und Teufel“, 2015, ist dazu auf den Seiten 96-98 zu lesen:
„Die Gemeinde war bestrebt, das Zigeunerlager vom Ortsbeginn der Bundesstraße wegzubekommen, was 1936 auch tatsächlich geschah. Sie verkaufte ein Joch der besagten Fläche auf der Spiegelhöhe (Rest von Nr. 2336/1) um nur S 1,00- pro Quadratklafter an Leopold Schnedl. Dieser musste sich jedoch verpflichten, die Verlegung des ganzen Zigeunerlagers auf eine von der Gemeinde bereitgestellte Wiese innerhalb von zwei Jahren durchzuführen. So entstand am Krotzen (wenn man heute beim Kindergarten vorbei die Bahn überquert, gleich zur rechten Hand) die neue Zigeunersiedlung mit etwa zwölf Hütten, teilweise aus Stein und aus Holz.
Dort, wo sich bis etwa 1936/37 das Zigeunerlager befand, wurde in den Jahren 2014 und 2015 das neue Feuerwehrhaus und der Wohnblock der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft errichtet.“
„Als nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1921 das Burgenland zu Österreich kam, änderte sich auch die Staatszugehörigkeit der Zigeuner, aber kaum ihre Lebensart. Von jeher waren die Zigeuner ein fahrendes Volk. Mit ihren typischen Wagen waren sie als Rastelbinder, Scherenschleifer, Reindlflicker, Korbflechter und Besenbinder unterwegs und boten Waren und ihre Dienste an. Manche waren auch als Straßenmusiker unterwegs, wie beispielsweise Anton und Lorenz Horvath aus Jois.
Die Frauen mit ihren langen Röcken gingen oft mit ihren Kindern von Haus zu Haus und bettelten. Man sagte ihnen nach, dass sie gerne auf ihren Betteltouren etwas mitgehen ließen. Sie galten in den Augen der Leute als arbeitsscheu. Wegen ihrer Eigenart wurden sie von der Bevölkerung nicht sehr geschätzt. Das war auch in Jois so.“
„Wie sich die ungarischen Behörden bemüht hatten, die Zigeuner sesshaft zu machen und in die Gesellschaft einzubinden, so versuchte auch die Burgenländische Landesregierung durch verschiedene Maßnahmen, dies zu bewerkstelligen. Bereits im Jahre 1922 erging ein Erlass der Burgenländischen Landesregierung, dass die Zigeuner in ihren Heimatgemeinden festzuhalten und am Umherziehen zu hindern seien. Fremde Zigeuner sollten abgeschoben werden. Unter anderem wurden die Bürgermeister angewiesen, neu ankommenden Zigeunern keine unentgeltlichen Wohnplätze zu gewähren. Außerdem versuchte man, ausländische, vor allem ungarische Zigeuner auszuweisen und umgekehrt, solche auch nicht einreisen zu lassen. Um die Zigeuner besser in die Gesellschaft einbinden zu können, erließ die Burgenländische Landesregierung im Juli 1923 eine Verordnung, wonach die Schulpflicht auch auf die Zigeunerkinder ausgedehnt wurde. De facto wurde sie mit dem Schuljahr 1924/25 eingeführt.
Nach wie vor machten Pferdehändler und andere, alles möglich anbietende Zigeuner in Jois Station.
Der starke Anstieg von Zigeuner-Geburten in den Jahren zwischen 1930 und 1939 auf 38 ist zum Teil auf eine politische Finte zurückzuführen. Da der damalige sozialdemokratische Gemeinderat und kurzzeitige Bürgermeister (1931 – 1933) Karl Steidl in den Zigeunern potentielle Wähler sah, förderten er und seine Partei die Einbürgerung der Zigeuner. Deswegen wurde Steidl von den Christlich-Sozialen abfällig auch „Zigeunerbürgermeister“ genannt.
Dieser politische Schachzug und die Tendenz der Zigeuner, sich einbürgern zu lassen, war der Grund, dass Jois in den 30-er Jahren die größte „Zigeunerkolonie“ im Bezirk Neusiedl am See hatte. Im Jahre 1933 lebten in Jois 120 Zigeuner; es wird vermerkt, dass 19 (Einzelpersonen und Familien) sesshaft waren, während die übrigen als unstet eingetragen sind. Im Juli 1936 waren 109 Zigeuner registriert. Während im Jahre 1934 der Anteil der Zigeuner im gesamten Bezirk Neusiedl am See bei 0,7 % lag, war er in Jois bei 8,3 %.
Nachdem sie sich in Jois eigene Hütten und kleine Häuser gebaut hatten, haben sie auch ihre Lebensweise umgestellt. Die Erwachsenen konnten eine Arbeit annehmen. Viele sind als Tagelöhner und Hilfsarbeiter eingetragen, manche fanden wieder als Straßenarbeiter einen Posten. Die Kinder hatten es leichter, regelmäßig die Schule zu besuchen.“
Die Folgen des Anschluss Österreichs für die „Zigeuner“
Das Nürnberger Rassengesetz von 1935 war die Grundlage für die systematische Verfolgung und Vernichtung von „Nicht-Ariern“, wozu auch u.a. Juden und „Zigeuner“ zählten. Im März 1938 wurde den „Zigeunern“ das allgemeine Wahlrecht abgesprochen. Die „Zigeuner“ des Burgenlandes wurden ab dem Spätsommer 1940 in das Sammellager Lackenbach deportiert. Von diesem Lager aus wurden die Inhaftierten in die Vernichtungslager transportiert.
Der Ablauf des Abtransports wird nach den damaligen Zeugenaussagen wiedergegeben:
Alle Zigeuner wurden aus deren Unterkünften auf der Spiegelhöhe bzw. am Krotzen von NS-Soldaten geholt, welche von Joiser Jägern unterstützt wurden, und hernach über die Obere und Untere Hauptstraße in den Innenhof des Gemeindeamtes getrieben. Siehe dazu auch Station Nr. 19. Dort erfolgte die Registrierung “der nach Jois heimatberechtigten Zigeuner” anhand von Personenlisten. Laut dieser Liste ist von ca. 85 Personen, welche abtransportiert wurden, auszugehen.
Das nachstehende Foto zeigt diese Personengruppe im Innenhof des Gemeindeamtes. Nach der Registrierung wurden diese Menschen mit Lastwagen in das Zwischenlager Lackenbach im Bezirk Oberpullendorf transportiert. Von Lackenbach aus wurden die Menschen der NS-Ideologie folgend in weitere (Vernichtungs-)Lager gebracht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Von den ca. 85 abtransportierten “Zigeunern“ kehrten bis 1950 nur 15 Personen nach Jois zurück. Die damaligen Häuser bzw. Hütten an diesem Lagerplatz auf der Spiegelhöhe waren zwischenzeitlich abgetragen worden. Die Hütten am Krotzen waren ebenfalls zerstört.
Deshalb mussten für die Rückkehrer Notquartiere errichtet werden. Lediglich die Familie Nikolaus Horvath siedelte sich dauerhaft in Jois an. Die restlichen „zurückgekehrten Zigeuner“ haben anderswo eine neue Arbeit und Heimat gefunden. Heute lebt kein einziger Roma-Sinti-„Zigeuner“ mehr in Jois. Daher soll der Gedenkstein an die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts erinnern.
Weitere Fakten, Daten und Namen zu den „Zigeunern von Jois“ sind dem Buch „Hexen, Tod und Teufel“ “, 2015, von Msgr. Dr. Franz Hillinger, zu entnehmen.
Rätselrally:
Warum wurde der Gedenkstein errichtet?
Wann wurde der Gedenkstein errichtet?
Wo gab es in Jois „Zigeunerlager“?
Hotterstein Neusiedl
Der Hotterstein Neusiedl am See von 1952
Zur historischen Bedeutung von Hottersteinen
Der Name “Hotter” leitet sich aus dem Ungarischen „határ“ = Grenze ab und bezeichnet umgangssprachlich das gesamte Gemeindegebiet der politischen Gemeindeverwaltung. In der Zeit der ersten Jahrtausendwende wurden die Grenzen zwischen den benachbarten Dorfgemeinschaften durch Waldschneisen, Bachläufe, Gräben, Steinanhäufungen oder bewusst gepflanzte Bäume – sogenannte „Markbäume“, gekennzeichnet.
Es kam immer wieder zu Streitigkeiten zwischen benachbarten Dörfern in Bezug auf den Grenzverlauf. Meist waren die besonders fruchtbaren Böden, welche zur Nachbargemeinde gehörten, der Anlassfall. Daher ging man dazu über die Grenzverläufe durch Erdwälle und große kunstvoll gestaltete Hottersteine zu markieren. Ein sehr schöner Hotterstein aus dem Jahr 1731 ist heute im Innenhof des Gemeindeamts aufgestellt (siehe Station Nr. 18).
Was bedeuten die Buchstaben und Zahlen?
Die Initialen der Anrainergemeinde sowie die Jahreszahl der Steinsetzung wurden direkt in den Stein eingemeißelt. Die Zeichen wurden immer an der Seite des Steines hergestellt, an der die Grenzlinie des Hottergebietes lag.
Auch am Steinfuß, welcher im Erdreich vergraben war, wurden die Initialen der jeweiligen Gemeinde und manchmal auch die Jahreszahl in vereinfachter Form angebracht. Dies diente dazu, dass bei mutwilliger Beschädigung des Steines aus der Lage des Steinfundamentes immer noch der tatsächliche Grenzverlauf erkennbar war.
Die Steinsetzungen erfolgten meist im Zuge von Kommissionen, welche aus Vertretern der jeweiligen Gemeinde sowie Vertretern der Grundherrschaft bestanden. Es wurde eine Niederschrift abgefasst, auf der alle Vertreter der entsprechenden Kommission unterfertigten.
Folgende Initialen sind an den Hottersteinen von Jois sichtbar:
N oder auch NS – für Neusiedl am See
B oder SP – für Bruck an der Leitha bzw. Stadt Prugg
P – für Parndorf
W – für Winden
G – für Geos = die alte Schreibform von Jois
Welche Grenze markiert der Hotterstein von 1952?
Der Hotterstein von 1952 markiert den nordöstlichen Grenzverlauf zur Anrainer Stadtgemeinde Neusiedl am See. An diesem Standort verläuft die Hottergrenze südlich vom See kommend bis zum nördlich gelegenen Leithagebirge. Eben diese Hottergrenze markiert zugleich die Grenzlinie des Dorfgebietes von Jois beidseitig der Bundesstraße. Der Hotterstein ist regelmäßig geformt und besteht vermutlich aus Naturstein. Gemäß der Inschrift wurde dieser Stein 1952 gesetzt.
Ungewöhnlich ist, dass die Inschrift des Steins in Blickrichtung der Bundesstraße 50 (B50) und nicht in Richtung Neusiedl am See orientiert ist. Da die Inschriften von Hottersteinen generell immer in die Blickrichtung des gekennzeichneten Gebietes zeigen, besteht bei diesem Hotterstein die Vermutung, dass die Lage des Steins zwischenzeitlich (unabsichtlich) abgeändert wurde. Es kann natürlich auch sein, dass diese nicht regelkonforme Steinsetzung bewusst der historischen Tradition widerspricht, wobei die Beweggründe dafür zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten sind.
Die Hottergrenze verläuft bei diesem Stein genau entlang der Zaunkante von Gartenbereichen der Wohnanlage der OSG – Oberwarter Siedungsgenossenschaft in der Oberen Hauptstraße 72. Wenn sich jemand mittig vor dem Stein in Blickrichtung zum See positioniert und die Beine spreizt, kann er/sie behaupten, mit dem einen Fuß in Neusiedl am See und mit dem anderen Fuß in Jois zu stehen.
Ein weiterer Hotterstein in Sichtweite – am Henneberg
Am südlichen Straßenzug der Wohnhausanlage – Henneberg – ist ebenfalls ein Hotterstein als massiver freistehender Naturstein vorhanden.
Bei diesem südlich gelegenen Hotterstein ist an der Oberseite eine muldenförmige Vertiefung erkennbar. Daraus ist zu schlussfolgern, dass dies ein historischer Hotterstein ist. Leider sind an den vertikalen Sichtseiten keine Inschriften mehr erkennbar.
Warum haben Hottersteine muldenförmige Vertiefungen?
An der Oberseite von Hottersteinen war in der Regel eine kleine Mulde ausgeformt, deren Anbringung von vorchristlichen, insbesondere keltischen Bräuchen abgeleitet wird. Die Kelten brachten in solchen Steinmulden ihren Göttern Trankopfer dar.
In abgewandelter Form wird dieser Brauch bei der Hotterbegehung in Form der Austeilung einer so genannten „Hotterwatschen“ weitergepflegt.
Eine „Hotterwatschen“ wurde im Zuge von so genannten Grenzbegehungen ausgeteilt. Dabei wurde Wein in die Mulde des Steins gefüllt, den die jungen Bewohner und insbesondere die Jungbauern einer Gemeinde, in diesem Fall von Jois, austrinken sollten. Während sie dies aber in vorgebeugter Haltung taten, wurde ihnen von hinten eine Ohrfeige – die sogenannte „Hotterwatschen“ oder ein ordentlicher Tritt in den Hintern erteilt, damit dieses Ereignis sicher in Erinnerung bleibt.
Was versteht man unter einem „Hottergang“?
Zu den besonderen Eigentümlichkeiten im Zusammenhang mit Hottersteinen zählt der so genannte „Hottergang“ oder die „Hotterbegehung“. Was aber ist damit gemeint und zu welchem Zweck wurde dieser bzw. diese durchgeführt?
Nachstehende Auszüge geben Auskunft zum Ablauf einer solchen Hotterbegehung:
Entnommen aus der Arbeit am Atlas der Burgenländischen Volkskunde, von Leopold Schmidt, Seite 63, aus dem Burgenländischen Heimatblatt Nr. 23/1961:
An welchem Tag fanden die „Hotterbegehungen“ in Jois statt?
Eine Antwort darauf gibt eine Stelle aus der Arbeit am Atlas der Burgenländischen Volkskunde, von Leopold Schmidt, Seite 63, entnommen aus dem Burgenländischen Heimatblatt Nr. 23/1961:
Ob in Jois die Hotterbegehungen tatsächlich am Georgs- oder Georgitag stattfanden, kann nicht bestätigt werden. Der Georgstag wird in Jois seit alters her am 24. April gefeiert, der zugleich der Tag des Patroziniums der Pfarrkirche ist. An diesem Tag wurde zunächst der Gottesdienst besucht und anschließend der Kirtag begangen. Auch der Krämermarkt fand an diesem Tag statt und nachmittags wurden die Wirtshäuser besucht.
Über die Kombination aus der „Hotterwatschen“, die zum einen schmerzvoll war, und dem gleichzeitigen Weintrinken, das zum anderen als angenehm empfunden wurde, sollte den jungen Mitbewohnern von Jois auf gewissermaßen originelle Art und Weise ein Bewusstsein für den Grenzverlauf der Gemeinde vermittelt oder man könnte sagen „eingebläut“ werden.
Rätselrally:
Wann wurde dieser Hotterstein errichtet?
Warum wurden Hottersteine errichtet?
Zu welcher Nachbargemeinde ist dieser Hotterstein positioniert?
Wie viele Hottersteine gibt es im Umkreis?
Maszlkreuz
Einladung zum kurzen Verweilen
Warum werden Wegkreuze errichtet
Ein Kreuz ist ein Symbol christlichen Glaubens und lädt zum Verweilen, Innehalten und Beten ein. Ob nun als Dankeschön für das Leben, als Bitte für Gesundheit, als Schutz vor Krankheit und Seuchen oder als Wegweiser, die sogenannten Flur- und Wegkreuze haben eine lange Tradition in Österreich.
Wie kam es zum Maszl-Kreuz
Bei einem Ausflug in die Steiermark entdeckte die Familie Maszl in der Garage eines Hobbykünstlers die geschnitzte Figur, den Korpus. So entstand die Idee, ein Wegkreuz zu errichten. Den idealen Platz dafür gab es auch schon. Stefan Maszl zimmerte das Kreuz – ein sogenanntes Kastenkreuz mit Dach. Die Spenglerarbeiten für die Verdachung erledigte der Dorfspengler von Jois, Alois Fischbach. Die Arbeiten für Fundament und das Einbetonieren übernahm der Nachbar Walter Dobler.
Einsegnung des Kreuzes
Die Inschrift ruft die Menschen, die daran vorbei gehen, zum Gebet auf. Am 8. Oktober 2000, im Heiligen Jahr – wurde das Kreuz feierlich durch den damaligen Ortspfarrer Dr. Peter Okeke eingeweiht.
Straßenfest Neuberghöhe
Nach dem Festakt hatte die Familie Maszl zusammen mit den Anrainern der Neuberghöhe ein Straßenfest organisiert. Speisen und Getränke wurden in der Nachbarschaft gesammelt und gegen eine Freie Spende abgegeben.
Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit, es war unfreundlich und relativ kühl. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, denn Edwin Auer stellte seine Halle als witterungsfestes Ausweichquartier zur Verfügung. Hier war das Buffet aufgebaut, hier wurde gefeiert, gelacht, getrunken und Spenden gesammelt.
Spende als Spende
Der Erlös der Veranstaltung in Höhe von 4.200 ATS ging als Spende nach Nigeria. Kurze Zeit nach dem Fest war der Bischof von Awka (Nigeria), Simon A. Okafor bei unserem damaligen Ortspfarrer Dr. Peter Okeke zu Besuch. Stefan Maszl übergab ihm die volle Spendensumme des Straßenfestes zur Unterstützung der Bevölkerung in Nigeria.
Danksagung des Bischofs
Anfang des Jahres 2001 erreichte die Familie Maszl die folgende Nachricht, die alle erfreute:
Übersetzung:
Lieber Stefan Maszl,
Ich schreibe Ihnen, um Ihnen für die Summe von ATS 4.200,00 zu danken, die Sie anlässlich der Segnung eines Kruzifixes vor Ihrem Haus durch Pfr. Dr. Peter Okeke gesammelt haben. Ich möchte Ihnen versichern, dass das Geld zur Weihnachtszeit verwendet wurde, um den Bedürfnissen der Menschen zu dienen. Dies geschah in Übereinstimmung mit Ihren Wünschen als Spender. Sie werden daher erfreut feststellen, dass Ihre Spende einigen Menschen ein Lächeln ins Gesicht brachte, die sonst zu Weihnachten 2000 n. Chr. traurig gewesen wären.
Grüße an alle Mitglieder Ihrer Familie. Gott sei mit Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen in Jesus und Maria
gez. Simon A. Okafor
Bischof von Awka
So lädt das „Maszlkreuz“ noch heute den Vorbeigehenden mit der Inschrift
Mein Freund, / wo gehst Du hin? / Vergiss nicht, dass ich / DEIN ERLÖSER bin. / Dass ich so viel / gelitten hab‘ für Dich, / daher bleib‘ stehn / und grüße mich!
zum kurzen Verweilen ein.
Rustenkreuz
Die Muttergottes im Schatten der Ulme
Das Wort Rusten kommt von Rüster und bezeichnet eine Ulme. Da dieser Bildstock ehemals neben einem Ulmenbaum stand, wird er in Jois als Rustenkreuz bezeichnet. Auf einen älteren Pfeiler aus den 1740er Jahren wurde vermutlich um 1880/90 eine auf dem Erdball stehende Marienstatue mit dem Jesuskind aufgesetzt. Der sich verjüngende Pfeiler zeigt einen spätbarocken Zopfdekor und passt zeitlich zum darüber liegenden Kompositkapitell.
Am Sockel finden sich die Stifterinschrift mit der Jahreszahl 1743 sowie Reliefs mit den Heiligen Martin, Sebastian und Rochus. Der hl. Martin, der erst seit 1924 zum burgenländischen Landespatron ernannt wurde, ist der Namenspatron des Stifters Martin Runagl. Die Heiligen Sebastian und Rochus sollen vor der Pest und anderen Krankheiten schützen.