Feuerwehrhaus

Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr

Warum war ein Neubau erforderlich?
Im alten Feuerwehrhaus am Dorfplatz – siehe Station Nr. 15 – waren die Platzverhältnisse für die Mannschaft und auch die Gerätschaft sowie den Fuhrpark sehr beengt. Um einen zeitgemäßen Feuerwehrbetrieb zu ermöglichen wurde ein Neubau auf der Ried Spiegelhöhe vom Gemeinderat beschlossen. Der Neubau befindet sich an der Stelle des ehemaligen „Zigeunerlagers“ – siehe Station Nr. 40.

Der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus und die Wohnanlage der OSG (Oberwarter Siedlungsgenossenschaft) fand am 19. April 2014 statt. Das neue Feuerwehrhaus konnte bereits am 20. April 2015 von der Freiwilligen Feuerwehr Jois in Betrieb genommen werden.

Eröffnung und Segnung des Gebäudes 
Anlässlich der offiziellen Eröffnung wurde vom 22. bis 24. Mai 2015 ein dreitägiges Fest veranstaltet. Unter den zahlreichen Ehrengästen fanden sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Abordnungen der Nachbarwehren ein. Auch die Ortsbevölkerung nahm an den Feierlichkeiten zahlreich teil. 

Am Sonntag, den 24. Mai 2015 fand im Rahmen eines Festaktes mit Feldmesse die Segnung des Gebäudes durch Ortspfarrer Dipl.Päd. Karl Opelka statt. Anschließend erfolgte die Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Leo Steinwandtner an den Feuerwehrkommandant OBI Günter Weber.

Mehr Infos und Fotos siehe https://www.ff-jois.at/news/segnung-und-fest/

Historischer „Spritzenwagen“ und Ausrüstungsvitrine im Eingangsbereich
Im Eingangsbereich befindet sich der historische “Spritzenwagen” mit Handdruckpumpe: das erste Fahrzeug der FF Jois, welches unmittelbar nach ihrer Gründung im Jahre 1905 von der Gemeinde angeschafft wurde. Der „Spritzenwagen“ wurde von der Firma Sternberg & Kalman in Budapest hergestellt. Aufgrund des Herstellungsortes war es naheliegend, dass dieses Gerät vor der Auslieferung von der Budapester Feuerwehr ausprobiert wurde. Danach wurde der „Spritzenwagen“ von der Neusiedler Feuerwehr getestet. Der Kaufpreis betrug 1.818 Kronen und 19 Heller. 

Für eine Ausfahrt mussten ehemals ein bis zwei Pferde eingespannt werden. Dafür wurde ein Bereitschaftsdienst eingerichtet – Bauern mussten abwechselnd ihre Pferde zu Hause bereitstellen und durften in dieser Zeit nicht aufs Feld ausfahren.

Funktionsweise:

In der Wagenmitte ist eine flüssigkeitsdichte Wanne mit einem Fassungsvermögen von 200 Liter und einer integrierten Doppelkolbenpumpe. Hier muss vorweg Wasser eingefüllt werden. Durch die Betätigung des Wiegehebels an beiden Enden von je zwei Mann kann die Doppelkolbenpumpe betrieben werden. Von vier kräftigen Männern kann eine Spritzenwurfweite des Wasserstrahls von ca. 35 m erreicht werden.

In der Nähe von Hausbrunnen oder Gewässern konnte die seitliche Ansaugvorrichtung mit Saugschläuchen versehen und zum Ansaugen des Löschwassers verwendet werden. Bei größeren Distanzen zu Löschwasserreserven musste das Löschwasser mittels Kübel händisch zum Wagen transportiert und in die Wanne geleert werden um den Spritzenbetrieb zu gewährleisten. Anhand des folgenden Fotos ist der Betrieb veranschaulicht.

Erst später wurde dann ein „modernerer“ Pferdewagen mit 2-Takt-Motorspritze angeschafft. Im Juni 1957 wurde zusätzlich ein neuer Traktoranhänger von der Firma Brantner, Laa a.d. Thaya mit 9 Sitzplätzen und einer TS (Tragkraftspritze) gekauft. 

Nun wurde der alte Spritzenwage nicht mehr verwendet, verblieb aber weiter im Feuerwehrhaus. Erst 1967, als das neue Auto Ford Transit angeschafft wurde, kam der Spritzenwagen aus Platzgründen ins Ortsmuseum der Gemeinde Jois. 

Im Laufe der Jahre wurden die Räder vom Holzwurm befallen und drohten zu brechen. Um die Kutsche weiter zu erhalten, beschloss das Kommando der FF-Jois im Jahr 2008 daher, die Räder fachgerecht von der Firma Staudner, Wagnerei und Kutschenbau in Wien restaurieren zu lassen. Weitere Reparaturen sowie das notwendige Lackieren wurden laufend durch Kameraden der Feuerwehr durchgeführt.

Nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses 2015 wurde der Wagen vom Museum ins neue Feuerwehrhaus übersiedelt und ist seither im Stiegenhaus beim Haupteingang ausgestellt.

Beim alljährlichen Gartenfestumzug wird der Spritzenwagen – gezogen von einem Oldtimer-Traktor – im Umzugskorso mitgeführt. Feuerwehrmänner in historischer Uniform bedienen die noch voll funktionsfähige Handdruckspritze zur Belustigung und Abkühlung der Zuschauer. 

Lange Zeit war dieser Wagen noch von Pferden gezogen worden.

Siehe auch Haus Nr. 15 altes Feuerwehrhaus

Darüber hinaus befindet sich im Eingangsbereich eine Vitrine mit historischen Gegenständen der Ausrüstung der FF Jois wie Helme aus Leder, Hacken, einer Lampe, einem Horn, Verteiler, Strahlrohre, etc. 

Fahrzeughalle
In der Fahrzeughalle mit vier Toren sind derzeit fünf Fahrzeuge und ein mittlerweile historischer aber noch voll funktionsfähiger Einachsanhänger mit Motorspritze und kompletter Ausrüstung untergebracht. In der Halle hinter den Fahrzeugen befinden sich die Räume für den Atemschutzwart und den Funkwart sowie eine Werkstatt, ein Lagerraum und eine Küche, welche bei diversen Festen benützt wird. Über diesen Räumen befindet sich eine Galerie wo diverse sperrige Ausrüstungsgegenstände gelagert werden. 

Im Bild oben sieht man das neue Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100, das Mannschaftsfahrzeug Mercedes MB, den Oldtimer Ford Transit und das alte Tanklöschfahrzeug TLF 1000. Das LF (Löschfahrzeug) links im Bild wird verdeckt durch das neue TLF-A.

Im Vordergrund das LF (Löschfahrzeug), dahinter das neue Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100 und ganz im Hintergrund das alte Tanklöschfahrzeug TLF 1000.

Einsatzfahrzeuge der FF Jois
Hier erfolgt eine Auflistung des aktuellen Fahrzeugstandes mit einer kurzen technischen Beschreibung.

MTF – Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug 

Dieses Fahrzeug wurde bereits 1990 angeschafft und wird bei Einsätzen als sogenanntes Ersterkundungs- und Einsatzleitfahrzeug eingesetzt. Mit diesem Fahrzeug fährt der Einsatzleiter als erster aus, damit dieser die Lage vor Ort erkunden und die danach eintreffenden Einsatzkräfte gezielt anweisen kann.

Das Fahrzeug ist mittlerweile in die Jahre gekommen und wurde durch einen neue bestellten Mercedes Sprinter, welcher am 29. März 2022 geliefert wurde, ersetzt. 

Der MTF aus dem Jahr 1990 wurde im Mai 2022 ausgemustert.

Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100

Das Tanklöschfahrzeug TLF-A 2000/100 – Tanklöschfahrzeug mit Allrad und 2000 Liter Wassertank sowie 100 Liter zumischbares Schaummittel. 

Aufbau

Firma Rosenbauer auf Basis eines MAN-Fahrgestells mit 290 PS und 12-Gang Automatik, Ges.Gewicht 14 Tonnen. 

Ausrüstung

2000 Liter Wassertank, 100 Liter zumischbares Schaummittel

Pumpenleistung 3000 l/min. bei 10 bar, 400 l/min. bei 40 bar

Schnellangriffseinrichtung mit 80 m Hochdruck-Schlauch im Heck  

Schnellangriffseinrichtung mit 50 m C-Schlauch

3 Atemschutzgeräte mit Reserveflaschen

Hydraulischer Rettungssatz (Bergeschere, Spreitzer, Hydr. Zylinder, etc.) 

Notstromaggregat 14 kWh

Lichtmast mit 8 x 52 W LED-Scheinwerfer (4000 Lumen), drehbar 180 Grad, Funkferngesteuert, Ausfahrhöhe 2,9 m  

Nahumfeldbeleuchtung rund ums Fahrzeug

Seilwinde 5 to, Seillänge 65 m

Die Fahrzeugsegnung fand im Rahmen eines dreitägigen Festes am 25. Mai 2019 durch Ortspfarrer Dipl.Päd. Karl Opelka statt.

LF-B – Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung

Das Löschfahrzeug – ein Mercedes wurde nach den Vorgaben der FF Jois von der Firma Lohr als LF-B (Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung) aufgebaut.

Die Fahrzeugsegnung fand am 3. Mai 1998 durch Ortspfarrer Mag. Dr. Peter Okeke beim „alten Feuerwehrhaus“ – siehe Station Nr. 15 – statt.

Dank der Ausstattung mit einer TS (Tragkraftspritze) von Rosenbauer mit einer Leistung von 1.200 l/min, drei Atemschutzgeräten mit Reserveflaschen, einem Notstromaggregat, einem ausfahrbaren Lichtmast, einem Hydraulischen Rettungsgerät, etc. war man seither auch für Technische Einsätze wie Autounfälle, etc. bestens gerüstet.

Nach Anschaffung des neuen Tanklöschfahrzeuges 2019 wurde der Hydraulische Rettungssatz ins neue Fahrzeug übernommen – daher die derzeitige Bezeichnung LF (Löschfahrzeug).

Tanklöschfahrzeug TLF-1000

Das Tanklöschfahrzeug Mercedes hat zwar die Bezeichnung TLF-1000, wurde aber auf Wunsch der FF Jois von der Firma Rosenbauer mit einem 1.800 Liter fassenden Wassertank ausgestattet. Die Anschaffung eines größeren Fahrzeuges war bereits 1986  in Betracht gezogen worden, dieses hätte aber unmöglich im alten Feuerwehrhaus untergebracht werden können. 

Siehe dazu auch Umbauarbeiten im Alten Feuerwehrhaus – siehe Station Nr. 15 (Verlinkung)

Am 15. Mai 1987 wurde das Fahrzeug beim „Tag der Feuerwehr“ der Bevölkerung von Jois erstmals vorgestellt. Am 16. Juli 1987 erfolgte die Fahrzeugsegnung im Rahmen eines Festaktes durch Ortspfarrer Alexander Nagy.

Auch wenn das Fahrzeug mittlerweile in die Jahre gekommen ist, erfüllt es bis jetzt zuverlässig seine Dienste. Solange es noch funktionsfähig ist und keine größeren Reparaturen anfallen, bleibt es weiter bei der FF Jois im Einsatz.

Tragkraftspritzen-Anhänger TS-A

Der Anhänger ist für einen Löschangriff vollständig ausgerüstet. Unterhalb der Plane befindest sich unsere alte Tragkraftspritze von Rosenbauer Baujahr 1960 mit einer Leistung von 900 l/min. Das Gerät wird vorwiegend bei Übungen und bei Überschwemmungen eingesetzt.  

Oldtimer – Ford Transit

Das erste motorisierte Feuerwehrauto der FF Jois ein Ford Transit aufgebaut von der Firma Rosenbauer wurde bereits ein Jahr nach Errichtung des alten Feuerwehrhauses am 23. Juni 1967 in Betrieb genommen.

Das Löschfahrzeug ist für neun Personen zugelassen und ausgestattet mit einer Vorbaupumpe mit einer Leistung von 1.200 l/min. Im Laderaum waren ursprünglich drei Schlauchhaspeln mit je drei B-Schläuchen auf einem ausziehbaren Schlitten montiert. Weiters befanden sich drei Atemschutzgeräte mit Reserveflaschen im Mannschaftsraum. Insgesamt waren ca. 300 m B-Schläuche und ca. 150 m C-Schläuche sowie diverse Ausrüstung an Bord.

Nach dem TLF-1000 aus 1987 und dem MTF aus 1990 wurde 1998 ein weiteres Fahrzeug, ein Mercedes LF-B (Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung), angeschafft. Mit diesen drei Fahrzeugen war der im alten Feuerwehrhaus zur Verfügung gestandene Platz ausgefüllt.  

Der Ford Transit wurde daher ausgemustert und samt Ausrüstung an die Feuerwehr unserer Partnergemeinde in Levél (Ungarn) um einen symbolischen Schilling übergeben. Nach 17 Jahren Dienst bei der Feuerwehr von Levél wurde der Transit am 23. August 2015 wieder in seine Heimat nach Jois geholt (diesmal um einen symbolischen Euro).

Die anschließende Restaurierung erfolgte in Eigenregie durch Kameraden der FF Jois. Unzählige Arbeitsstunden mussten aufgewendet werden, weil unter anderem auch die originale Vorbaupumpe samt Aufbau nicht mehr vorhanden war. Das Fahrzeug ist jetzt als Oldtimer angemeldet, dient gelegentlich als Mannschaftstransporter und wird auch bei diversen Festen ausgefahren und ausgestellt.

Fuhrpark der FF-Jois vor der Anschaffung des neuen TLF

Der Fuhrpark zum Zeitpunkt vor der Anschaffung des TLF bestand aus folgenden Fahrzeugen:

Tanklöschfahrzeug TLF-1000

LF-B – Löschfahrzeug mit Bergeeinrichtung

MTF – Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug (im Mai 2022 ausgemustert)

Oldtimer Ford Transit

Motorzille mit Anhänger
Die Motorzille ist für Katastropheneinsätze rund um den Neusiedlersee sowie für kleinere Einsätze im Joiser Hafen vorgesehen. Sonstige Einsätze werden durch die Wasserstützpunkt-Wehr Neusiedl am See abgedeckt. Die Zille hat eine Länge von ca. 5 Metern, einen 20 PS Außenbordmotor und befindet sich auf einem Anhänger. Durch den Aluminiumrumpf und den unten angebrachten Kufen können auch Einsätze am zugefrorenen See bzw. Hafen bewältigt werden.

Die Zille ist Eigentum des Landesfeuerwehrkommandos Burgenland und wurde am 12. Juli 2021 leihweise an die FF Jois übergeben. Die laufend anfallenden Wartungsarbeiten übernimmt das Landesfeuerwehrkommando Burgenland.

Im Regionalmedium „Bezirksblätter Burgenland“ vom 21./22. Juli 2021 wurde nachstehender Artikel publiziert.

Fuhrparkerweiterung / Neuanschaffung 2022
Da das MTF, Baujahr 1990 als Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug mittlerweile in die Jahre gekommen ist, und wurde 2021 aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses ein neues Kommandofahrzeug bestellt.

KDOFA – Kommando-Fahrzeug bzw. Mannschaftstransport- und Einsatzleitfahrzeug 

Dieses Fahrzeug wird bei Einsätzen als sogenanntes Ersterkundungs- und Einsatzleitfahrzeug eingesetzt. Mit diesem Fahrzeug fährt der Einsatzleiter als erster aus, damit dieser die Lage vor Ort erkunden kann und die danach eintreffenden Einsatzkräfte gezielt anweisen kann.

Weiters wird dieses Fahrzeug auch als Mannschaftstransporter eingesetzt. Standardmäßig mit acht Sitzen ausgestattet, kann es ohne großen Aufwand durch Entfernen einiger Ausrüstung (Laden) im Heck, mit zwei weiteren Sitzen ergänzt und als 10-Sitzer verwendet werden. 

Der Mercedes Sprinter hat 140 kW (190 PS), Allradantrieb und ein 7-Gang Automatikgetriebe. Die Ausrüstung mit einer Verkehrsleiteinrichtung, Warn- und Absperrmaterial, Feuerlöscher, Erste-Hilfe- und Verkehrsunfall-Koffer, Schwimmwesten, Rettungsring, Teleskopleiter, Schanzwerkzeug, etc. ermöglichen uns rasche Hilfeleistung und effektive erste Maßnahmen bei diversen Einsätzen. 

Mit 7.Aprill 2022 wurde das KDOFA offiziell in Dienst gestellt. 

Die Fahrzeugsegnung fand im Rahmen eines dreitägigen Festes am 21. Mai 2022 durch Ortspfarrer Dipl.Päd. Karl Opelka statt.

Welche Räume gibt es im neuen Feuerwehrhaus?Nachstehende Beschreibung und Fotos geben einen Überblick über die vorhandenen Räume im Feuerwehrhaus.

Umkleideräume
Für jedes aktive Feuerwehrmitglied steht ein Spind für die Einsatzbekleidung zur Verfügung. Für die Frauen gibt es einen getrennten Raum. 

Küche im Erdgeschoss 
Diese Küche dient der Versorgung der Mannschaft vor und nach den Einsätzen sowie zur Speisenzubereitung bei den diversen Veranstaltungen.

Schulungsraum im Obergeschoss
Dieser Raum dient zur Weiterbildung der Feuerwehrkameraden, vor allem in den Wintermonaten.
Das Können und die Verdienste der Kameraden bei den Feuerwehr-Wettkämpfen ist anhand der zahlreichen ausgestellten Pokale sichtbar.

Büro/Einsatzleitstelle im Obergeschoss
Von der Leitstelle aus werden Einsätze im Gemeindegebiet koordiniert sowie der Kontakt zur LSZ – Landessicherheitszentrale hergestellt.

Mannschaft 
Die historischen Mannschaftsfotos sind beim „alten Feuerwehrhaus“ – siehe Station Nr. 15 – abrufbar.

Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Jois seit der Gründung
Die Portraits der Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Jois befinden sich beim Stiegenaufgang in das Obergeschoss.

Folgende Personen sind bekannt:

Josef Hoffmann 1905 – 1913

Jakob Kiss 1913 – 1922

Martin Steidl 1922 – 1930

Josef Pfeller 1930 – 1933

Martin Steidl 1933 – 1952

Josef Frittum 1952 – 1955

Martin Steidl 1955 – 1961

Georg Hoffmann 1961 – 1971

Leopold Wetschka 1971 – 1994

Ing. Franz Niessl 1994 – 2007

Günter Weber 2007 – 2017

Richard Hasenhündl seit 01.04.2017

Weitere Informationen
Weitere Informationen können der Festschrift anlässlich der Feier „100 Jahre FF-Jois“ aus 2005 sowie der Homepage der Feuerwehr unter www.ff-jois.at und unter  Feuerwehr Jois – Startseite | Facebook entnommen werden.

Infos siehe auch Nr. 15 altes FW-Haus

Im Museum Jois sind im Raum Feuerwehrzeit  Exponate von Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr aus der Vergangenheit, sowie Geräte und Hilfsmittel zur Brandbekämpfung  ausgestellt. Ebenso ist eine Fotodokumentation zu sehen, die Einblicke in das Wirken und die Hilfsleistungen der Feuerwehr Jois veranschaulicht. Siehe auch Nr. 20 Ortsmuseum Jois 

Nr. 39
Errichtet
19. April 2014 bis April 2015
Eigentümer
Marktgemeinde Jois

Rätselrally:

Wann wurde das Feuerwehrhaus errichtet?

Wo war die Feuerwehr zuvor stationiert? 

Welchen Fahrzeugstand hat die FF Jois derzeit?

Wann hatte die FF Jois das 100-jährige Gründungsjubiläum?

Welche historischen Geräte besitzt die FF Jois?  

Wie funktioniert der historische „Spritzenwagen“

Was war für die Funktion des „Spritzenwagens“ erforderlich?

Welche Räume gibt es im Feuerwehrhaus?

Maszlkreuz

Einladung zum kurzen Verweilen

Warum werden Wegkreuze errichtet
Ein Kreuz ist ein Symbol christlichen Glaubens und lädt zum Verweilen, Innehalten und Beten ein. Ob nun als Dankeschön für das Leben, als Bitte für Gesundheit, als Schutz vor Krankheit und Seuchen oder als Wegweiser, die sogenannten Flur- und Wegkreuze haben eine lange Tradition in Österreich. 

Wie kam es zum Maszl-Kreuz
Bei einem Ausflug in die Steiermark entdeckte die Familie Maszl in der Garage eines Hobbykünstlers die geschnitzte Figur, den Korpus. So entstand die Idee, ein Wegkreuz zu errichten. Den idealen Platz dafür gab es auch schon. Stefan Maszl zimmerte das Kreuz – ein sogenanntes Kastenkreuz mit Dach. Die Spenglerarbeiten für die Verdachung erledigte der Dorfspengler von Jois, Alois Fischbach. Die Arbeiten für Fundament und das Einbetonieren übernahm der Nachbar Walter Dobler. 

Einsegnung des Kreuzes
Die Inschrift ruft die Menschen, die daran vorbei gehen, zum Gebet auf. Am 8. Oktober 2000, im Heiligen Jahr – wurde das Kreuz feierlich durch den damaligen Ortspfarrer Dr. Peter Okeke eingeweiht. 

Straßenfest Neuberghöhe
Nach dem Festakt hatte die Familie Maszl zusammen mit den Anrainern der Neuberghöhe ein Straßenfest organisiert. Speisen und Getränke wurden in der Nachbarschaft gesammelt und gegen eine Freie Spende abgegeben. 

Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit, es war unfreundlich und relativ kühl. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, denn Edwin Auer stellte seine Halle als witterungsfestes Ausweichquartier zur Verfügung. Hier war das Buffet aufgebaut, hier wurde gefeiert, gelacht, getrunken und Spenden gesammelt.

Spende als Spende
Der Erlös der Veranstaltung in Höhe von 4.200 ATS ging als Spende nach Nigeria. Kurze Zeit nach dem Fest war der Bischof von Awka (Nigeria), Simon A. Okafor bei unserem damaligen Ortspfarrer Dr. Peter Okeke zu Besuch. Stefan Maszl übergab ihm die volle Spendensumme des Straßenfestes zur Unterstützung der Bevölkerung in Nigeria. 

Danksagung des Bischofs
Anfang des Jahres 2001 erreichte die Familie Maszl die folgende Nachricht, die alle erfreute:

Übersetzung:

Lieber Stefan Maszl,

Ich schreibe Ihnen, um Ihnen für die Summe von ATS 4.200,00 zu danken, die Sie anlässlich der Segnung eines Kruzifixes vor Ihrem Haus durch Pfr. Dr. Peter Okeke gesammelt haben. Ich möchte Ihnen versichern, dass das Geld zur Weihnachtszeit verwendet wurde, um den Bedürfnissen der Menschen zu dienen. Dies geschah in Übereinstimmung mit Ihren Wünschen als Spender. Sie werden daher erfreut feststellen, dass Ihre Spende einigen Menschen ein Lächeln ins Gesicht brachte, die sonst zu Weihnachten 2000 n. Chr. traurig gewesen wären.

Grüße an alle Mitglieder Ihrer Familie. Gott sei mit Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen in Jesus und Maria

gez. Simon A. Okafor

Bischof von Awka

So lädt das „Maszlkreuz“ noch heute den Vorbeigehenden mit der Inschrift

Mein Freund, / wo gehst Du hin? / Vergiss nicht, dass ich / DEIN ERLÖSER bin. / Dass ich so viel / gelitten hab‘ für Dich, / daher bleib‘ stehn / und grüße mich!

zum kurzen Verweilen ein. 

Nr. 42
Errichtet
19. April 2014 bis April 2015
Eigentümer
Marktgemeinde Jois

Röm.-kath. Pfarrkirche hl. Georg

Hoch erhaben über dem Neusiedlersee

Die heutige Pfarrkirche von Jois ist auf den Fundamenten eines romanischen Vorgängerbaus aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtet (Saalkirche mit Westturm). Der ursprüngliche Hochaltar war der Maria Himmelfahrt geweiht. 

Der Einsturz eines Teils der Kirche im Jahr 1751 gab den Anlass für den spätbarocken Neubau, der zwischen 1752 und 1757 mit der finanziellen Unterstützung der Patronatsherrin Kaiserin Maria Theresia errichtet wurde. Die erst 1997 freigelegten Wandmalereien in der Apsis (Engel) sind etwas jünger (vermutlich um 1764). Der heutige Aufbau des Hochaltars wurde 1865 aus der St. Michaelskirche von Ödenburg (Sopron) angekauft. Damals schuf der Maler Franz Storno d. Ä. das heutige Altarblatt mit der Darstellung der Schutzmantelmadonna. 

Lattes- oder Brucker Hof

Bekanntester Edelhof im Ortskern von Jois

Was ist ein Edelhof?
Es ist bekannt, dass es in Jois einige Edelhöfe gegeben hat. Das Wort Edelhof kommt vom Wort edel, das wieder von adelig, also von Adel abgeleitet wird. Ursprünglich wurden solche Höfe vom König als obersten Grundherrn an verdiente Personen verliehen. Der König schenkte Rittern, Adeligen, hohen Beamten oder Offizieren solche Besitzungen, um sie zu entlohnen bzw. für ihre Erfolge auszuzeichnen. Diese Höfe wurden auch Freihöfe genannt, weil sie von Abgaben und anderen Dienstleistungen an den Grundherrn befreit waren. 

Bekanntester Edelhof von Jois
Es ist nicht ganz klar, wie viele Edel- oder Freihöfe es in Jois im Laufe der Zeit gegeben hat. Im Urbar (=Verzeichnis über die Besitzrechte einer Grundherrschaft und die zu erbringenden Leistungen ihrer Grunduntertanen) des Jahres 1525 werden vier Edelhöfe angegeben, ebenso in einem Bericht aus dem Jahr 1718. Der Große Bruckerhof wird im Urbar als Latteshof erwähnt. Er ist einer der ältesten Edelhöfe in Jois. 

Von 1555 bis 1914 war er im Besitz der Stadt Bruck an der Leitha. Das Gebäude, eine zweiflügelige Anlage mit älterem, zumindest in das 16. Jahrhundert zurückreichenden Baukern, geht in seiner bestehenden Form auf das 17. Jahrhundert zurück. Die barocke Raumaufteilung und Ausstattung hat sich im Inneren nahezu unverändert erhalten. Vom 18. bis 20. Jahrhundert erfolgten laufende Adaptierungen.

Zum Hof gehörte ehemals auch die Latteshof-Wiese, ein Fischwasser am See und das Bergrecht von etlichen Weingärten.

Frühere Besitzer
Im 15. und 16. Jahrhundert war er im Besitz von bedeutenden Räten der Königin Maria von Ungarn. Zunächst besaß ihn Ritter Wilhelm Enzersdorffer (2. Hälfte 15. Jahrhundert) und später Hauptmann Jakob von Stamp (1532 – 1555). Letzterer war auch im Besitz des Kleinen Bruckerhofes in der Unteren Hauptstraße 38a – 40c (siehe Station 30). 

Großer Brand von 1836
Am Abend des 22. Jänner 1836 war in Jois ein Großfeuer ausgebrochen. Innerhalb einer Stunde wurden 24 Bauernhäuser, drei Kleinhäusler, der große Brucker Edelhof und das Schulhaus eingeäschert. Der Bruckerhof war damals von elf Parteien bewohnt. Personen und das Vieh kamen nicht zu Schaden. Allerdings verbrannten in den Scheunen die Futtervorräte.

Der Große Bruckerhof im 20. Jahrhundert
Am 29. Dezember 1914 wurde der Große Bruckerhof an die Heeresverwaltung übergeben bzw. 1930 dem Ehepaar Michael und Anna Hackl verkauft, die ihn später an ihren Sohn Emmerich vererbten. 1969 ging er durch Kauf in den Besitz von Leonhard Wetschka und seine Familie über.

Äußeres Erscheinungsbild
Die Straßenfassade weist sechs Fensterachsen auf. Die mit einem Rundbogen gerahmte Einfahrt ist in der vierten Fensterachse situiert. Nach der Einfahrt weist die Straßenfront einen Knick auf. An der Fassade sind generell 2-flügelige, nach außen öffnende Holzkastenfenster mit Oberlichten vorhanden. Die Fensterflügel und Oberlichten sind mit Sprossen geteilt. Die Fenster sind mit Putzfaschen bzw. mit Steingewänden gerahmt. 

Ehemals bemerkenswerte Fassadengestaltung
Wie auf alten historischen Fotos zu erkennen ist, war die Fassadenfläche im Erdgeschoss ehemals mit waagrechten Putznuten gegliedert. Im Obergeschoss wurde die glatte Putzfläche durch doppelte Putzlisenen unterteilt. An den Gebäudeecken waren ums Eck geführte Bossen vorhanden. Ein profiliertes Traufgesims, welches heute noch sichtbar ist, ist vorhanden. Die heute noch existierende Dacheindeckung ist vermutlich die ursprüngliche, bestehend aus glatten rechteckigen Ziegeltaschen.

Die Fassade scheint aufgrund der Farbunterschiede der Fotos mehrfärbig gestaltet gewesen zu sein. An den Giebelflächen ist ein “Katzensteig” (manchmal auch als „Katzenstiege“ bezeichnet) als abgetreppter Ziegelverband sichtbar. Die Dachfläche wird durch mächtige mehrzügige Kamine durchdrungen.  Seinerzeit waren Storchennester an den Kaminköpfen angebracht.

Literatur
Franz Hillinger, Jois – 800 Jahre und mehr, hg. von der Marktgemeinde Jois, Jois 2008, S. 164, 222-224

Sog. Lattes oder Brucker Hof, in: Adelheid Schmeller-Kitt, Die Kunstdenkmäler Österreichs: topographisches Denkmälerinventar: Burgenland, hg. vom Bundesdenkmalamt, Wien 1980, S. 372-373.

Nr. 48
Errichtet
1455 urkundlich erwähnt
Eigentümer
Familie Wetschka

Schanzweg – Wehranlagen der Wehrkirche

Wehranlage und Kruzitürken!

Kriegsgefahren – Kruzitürken!
Über die frühen Kriegsgeschehnisse gibt es nur wenige schriftliche Quellen. Bereits im 14. Jahrhundert drängten die Osmanen in Richtung Westen. 1526 wurde dem ungarischen Heer eine verheerende Niederlage durch die Osmanen zugefügt. Diese Niederlage führte in weiterer Folge zur ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahre 1529 durch Sultan Süleyman. Sowohl beim Zug nach Wien, nachdem Ofen (das heutige Budapest) eingenommen wurde, als auch bei der Rückkehr ins osmanische Reich wurde Jois von den Türken heimgesucht. Aufgrund der geografischen Lage ist davon auszugehen, dass bei jedem größeren Feldzug von Ost nach West von Osten nach Westen Jois in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Im Jahr 1683 folgte die zweite Türkenbelagerung von Wien durch Großwesir Kara Mustafa. Auch für diese Zeit sind Kriegsgeschehnisse in und um Jois historisch belegt.

In den Jahren von 1670 bis 1711 erfolgte gleichzeitig ein Aufstand von ungarischen Adeligen gegen die Habsburger. Der Aufstand von Franz II. Rákóczi war 1703 bis 1711 der letzte aus einer Serie von antihabsburgischen Aufständen und zugleich der letzte sogenannte Kuruzenaufstand, welcher in Jois und Umgebung zu erheblichen Verwüstungen geführt hat. Der Fluch „Kruzitürken!“, zum Ausdruck des Zorns über eine unerfreuliche Entwicklung, entstand als Zusammenziehung von „Kuruzen und Türken!“. Die Bezeichnung des Ortsteils “Krotzen” – südlich der Bahntrasse – stammt vermutlich ebenfalls aus dieser Zeit, da hier die Kuruzen ihr Lager aufgeschlagen hatten.

Baugeschichte – Funktionsweise
Die direkt hinter der Stadlreihe des historischen Dorfgefüges liegende Wegeführung wird als Sätzgasse bezeichnet. Es kann nur vermutet werden, dass die Namensgebung mit der Aussaat – umgangssprachlich “setzn” oder einer anderen landwirtschaftlichen Tätigkeit in Verbindung steht, da hier im Hintausbereich der Wohnhäuser die Nutzfelder zur Ernährung der Bewohner lagen. 

Die nördlichere Wegeführung am Ried Kirchberg, vom westlich gelegenen Hauptplatz zur östlich gelegenen Josef-Haydngasse, wurde seit jeher  als Schanzweg bezeichnet. Die heutigen Benennungen lauten für den östlichen Teil “Unterer Kirchberg” und für den westlichen Teil “Kirchbergweg”. 

Definition des Wortes Schanze, lt. Wikipedia-Abfrage vom 02.02.2022:

Das Wort „Schanze“ leitet sich ursprünglich von Reisigbündel her, da im späten Mittelalter bei Belagerungen häufig provisorische Befestigungsanlagen aus Schanzkörben errichtet worden sind. Später wurden solche Schanzen sehr häufig aus Erdwällen errichtet. Daher wurde im 16. Jahrhundert das Wort „schanzen“ ganz allgemein auf Erdarbeiten jeder Art übertragen. Der militärische Sprachgebrauch benutzt heute noch schanzen für kleinere Erdarbeiten, vor allem für die Anlage von Schützengräben. Aus diesem bereits übertragenen Sprachgebrauch stammt schließlich auch der Ausdruck „sich verschanzen“ im erweiterten, übertragenen Sinne: z.B. „sich hinter Paragrafen verschanzen“.

Auffallend ist, dass dieser historische Weg annähernd geradlinig verläuft und an der Südseite von einer Trockensteinmauer gestützt wird. Der Höhenunterschied von der Wegebene zum tiefer liegenden Niveau beträgt je nach Topographie zwischen 1 m und bis zu 3 m. 

Im Westen beginnt der Verlauf des Weges am nördlichen Ende des Hauptplatzes – der den Beginn der historischen Siedlungstätigkeit markiert – und sicherte so eine rasche Fluchtmöglichkeit zu den Wehranlagen der mittelalterlichen Pfarrkirche am Berghang. 

Entlang der Wegeführung ist die Trockensteinmauer teilweise noch erkennbar. Am südlichen Ende des Wegeverlaufes ist eine wallartige Erdanhäufung sichtbar. Dieser Wall könnte mit der ursprünglich militärischen Nutzung in Verbindung stehen. Gleichzeitig könnte es sich lediglich um eine Anhäufung von Steinen bzw. biogenen Abfällen der ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen handeln. Archäologische Untersuchungen könnten hier Aufschluss bringen. 

Die nördlich gelegene Pfarrkirche ist mitsamt dem alten Friedhof von einer Steinmauer eingefriedet – siehe dazu auch Station Nr. 3. Die Bezeichnung Friedhof leitet sich vom eingefriedeten Bereich rund um die Kirche ab.

In den kriegerischen Zeiten war es durchaus vorstellbar, dass sich die Bewohner von Jois in den Friedhof bzw. in die mittelalterliche Wehrkirche zur Verteidigung zurückzogen. Von dieser erhöht liegenden Fläche konnte die damals unbebaute Fläche rings um die Pfarrkirche leicht überwacht und verteidigt werden.

Die Funktionsweise der städtebaulichen Wehranlagen einer Stadtmauer und dem freien Vorfeld ist in Jois vorhanden. Im Fall von Jois erfüllt die Einfriedungsmauer des Friedhofes die “Stadtmauer” zur Verteidigung des inneren Ringes. Vermutlich war die Höhe der Einfriedungswand bergeseitig ursprünglich höher, um eine bessere Verteidigung zu gewährleisten. Im Laufe der Zeit hat die Mauer an Höhe verloren, vermutlich aus Kostengründen der laufenden Instandhaltung.Südseitig sind jedoch immer noch Mauerhöhen von ca. 3 m bis 5 m zu erkennen. Das freie Vorfeld war durch die landwirtschaftlichen Nutzflächen gegeben. Der südseitige Schanzverlauf diente in Kriegszeiten der Verteidigung. In Friedenszeiten war die “befestigte” Wegeführung für die landwirtschaftlichen Transporte von großem Nutzen.

Die freie, unbebaute Fläche östlich, südlich und westlich der Pfarrkirche war bis zur Jahrtausendwende gut erkennbar. Im östlichen Bereich erfolgte Anfang des 21. Jahrhunderts die Bebauung der freien Fläche.

Vom Standort der Pfarrkirche aus kann die pannonische Tiefebene sehr gut überblickt werden. Der Neusiedlersee wirkt als natürliche Barriere gegen Süden. Von der Südseite waren keine direkten Angriffe zu erwarten. Gleichzeitig konnte in der Ferne das Herannahen feindlicher Truppen zeitgerecht erkannt werden. Meist folgten den Eroberungen Plünderungen und Brandschatzungen, so dass die Auswirkungen dieser aus weiter Ferne bereits erkennbar waren. Aufgrund der natürlichen Hanglage und des Höhenunterschiedes des Schanzweges waren die Verteidiger in einer strategisch besseren Situation als die feindlichen Angreifer, welche sich bergauf und schutzlos vorwärts kämpfen mussten.

Die von Neusiedl am See bis nach Petronell an der Donau verlaufende Türken- bzw. Kuruzenschanze wurde 1703 bis 1704 errichtet. Dieser Schanzverlauf, oder zumindest der Beginn in Neusiedl am See beim Tabor, konnte vom Standpunkt der Pfarrkirche aus gut überwacht werden. 

Nr. 10
Errichtet
19. April 2014 bis April 2015
Eigentümer
Marktgemeinde Jois

Rätselrally:

Was bedeutet „Kruzitürken“?